Rainer Schorr fordert schon seit Längerem, dass mehr Grundstücke als Bauland ausgewiesen und vor allem mehr Baugenehmigungen erteilt werden müssen. Denn der Wohnungsmarkt in Deutschland steht unter Druck. Insbesondere in den Metropolen wächst das Angebot viel zu langsam, während der Bedarf dank Zuzug und zunehmender Verstädterung steigt. Doch auch außerhalb der Top-7-Städte steigt vielerorts die Nachfrage. Das treibt die Preise und drückt die Renditen. Deshalb freut sich der Immobilienexperte, dass das Statistische Bundesamt für das erste Halbjahr 2016 eine Steigerung der Baugenehmigungen um 26 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum festgestellt hat.
Neubau wird auf dem angespannten Wohnungsmarkt dringend benötigt
Der Markt für Wohnimmobilien in Deutschland ist angespannt, darauf weisen Experten schon seit Jahren hin. Auch die Politik hat das erkannt und sich an allerlei Rezepten versucht, um die Preise und Mieten erschwinglich zu halten. Doch Instrumente wie die Mietpreisbremse sind zwar gut gemeint, aber erwiesenermaßen wenig wirksam. Erfahrene Immobilienspezialisten wie Rainer Schorr wissen, dass eine echte Lösung bei den Ursachen ansetzen muss, und das ist in diesem Fall die unterschiedliche Entwicklung von Angebot und Nachfrage. Es muss mehr gebaut werden, und nun sieht es so aus, als sei diese Botschaft endlich bei den Behörden angekommen.
Rainer Schorr sieht weiterhin großen Nachholbedarf
Bis zu einer spürbaren Entspannung auf dem Immobilienmarkt ist es allerdings noch ein weiter Weg. Berechnungen der Landesbank Hessen-Thüringen zufolge werden aktuell jährlich 350.000 bis 400.000 neue Wohnungen benötigt, um den wachsenden Bedarf zu decken. Das ist weit von der Realität entfernt. Die prozentuale Steigerung der Baugenehmigungen sieht zwar beeindruckend aus, doch die absoluten Zahlen sprechen eine andere Sprache: 213.600 Genehmigungen wurden in den ersten beiden Quartalen 2016 erteilt, also noch immer mehr als 130.000 zu wenig. Damit wächst die Lücke weiter. Rainer Schorr hofft jedoch, dass die Steigerung dieses Jahres erst der Anfang war.