Rainer Schorr diskutiert den Brexit und seine Folgen

Der Brexit und die Immobilienmärkte

Eine EU ohne Großbritannien? Das war bis vor kurzem unvorstellbar, doch die Briten haben ihre Drohung wahr gemacht. In einem historischen Volksentscheid haben sich 51,9 Prozent der britischen Bevölkerung gegen den Verbleib in derEuropäischenUnionausgesprochen. Inwiefern die aktuelle Flüchtlingskrise diese Entscheidung beeinflusst hat, kann auch Rainer Schorr nicht sagen. Stattdessen beschäftigt sich der erfahrene Investor mit den unmittelbaren Folgen für die Immobilienmärkte. Experten stimmen bereits jetzt darin überein, dass die gestiegene ökonomische und politische Unsicherheit, die mit dem Brexit einhergeht, starke Auswirkungen auf die britischen Immobilienmärkte hat. Auch Rainer Schorrsieht die Gefahr, dass Großbritannien nach demBrexit als sicherer Anlagehafen vorerst ausgedienthaben könnte. Wie viele Investoren den Standort London tatsächlich aufgeben werden, bleibt noch abzuwarten.

Rainer Schorr sieht Dämpfer für London kommen

Schon im April dieses Jahres verzeichnete die Bank of England so wenig neu abgeschlossene Hauskredite wie seit elf Monaten nicht mehr. Dabei lieben die Briten ihr Eigenheim. Rainer Schorr weiß, dass gerade in England und Wales eher gekauft als gemietetwird. Trotzdem bleiben die Zahlen weiterhin rückläufig. Als Standort istLondon aber noch lange nicht am Ende. Die Nachfrage auf dem Londoner Wohnimmobilienmarkt wird zwar nun einen Dämpfer erfahren. Schon allein aufgrund der Tatsache, dass die Metropole an der Themse internationaler Finanzschauplatz ist, wirddie Nachfrage aber langfristig wieder steigen und das Verhältnis von Angebot und Nachfrage angespannt bleiben. Vorerst ist laut Einschätzung des britischen Schatzkanzlers George Osborne jedoch mit einem Rückgang der Hauspreise zwischen zehn und 18 Prozent zu rechnen.

Wohnimmobilien: Folgen des Brexit für Deutschland

Rainer Schorr ist sich mit anderen Immobilienexperten einig:Der Brexit könnte die Attraktivität deutscher Immobilienmärkte weiter erhöhen. Jakob Mähren von der Mähren Gruppe geht davon aus, dass Investoren, die bisher in London investiert haben, nach dem Brexit Berlin verstärkt ins Visier nehmen dürften. JacopoMingazzini von der Accentro Real Estate AG ist derselben Meinung: „Ich gehe davon aus, dass die Nachfrage nach Wohnimmobilien in der Bundeshauptstadt weiter steigen wird“. Diese Entwicklung könnte auch Preiserhöhungen nach sich ziehen. Negative Folgen für den deutschen Wohnimmobilienmarkt sind nach Einschätzung der Experten nicht zu erwarten. Es sei denn, noch mehr Länder beschließen den EU-Austritt und eine europäische Kettenreaktion setzt ein. Ansonsten schließt Rainer Schorrsich der Einschätzung seiner Kollegen an.